Fakten rund um
Umgang mit Sexualität während der Franco-Diktatur
1939 bis 1975
Durch General Franco bekam die katholische Kirche wieder mehr Einfluss. Es gab viele gesetzliche Auflagen in Bezug auf die Sexualität der spanischen Bürger.
Sexualität wurde zum politischen Machtmittel.
Politisch links orientierte Gruppierungen, die sich um sexuelle Befreiung bemühten, wurden als obszön abgestempelt.
Nach der Machtübernahme durch General Franco wurde die Schließung von Nachtbars, Kabaretts und Freudenhäuser angeordnet, für Mädchen galt von nun an ein Tanzverbot.
Es wurden Vorschriften über das „richtige“ Umkleiden und über die exakte Badehosenlänge erlassen.
Es gab ein Verbot des Nacktbadens für Kinder über 2 Jahre.
Strumpflicht für Mädchen
Für Frauenbekleidung wurde eine genaue Ärmel- und Rocklänge vorgeschrieben.
1956 wurde das Gewerbe der Prostitution gesetzlich verboten.
Sexualfeindliche Erziehung der Jugend
Gemischtgeschlechtlicher Schulbesuch wurde verboten, da es die gesunde Moral der Kinder und Jugendlichen gefährdete.
Pater Enciso schrieb ein pädagogisches Lehrwerk gemäß der katholischen Ideologie zur Erziehung der spanischen Jugendlichen.
Seine Erziehungswerke lehren, dass sich zwei junge Leute durch ihr bloßes Zusammensein, ohne die elterliche Kontrolle oder die Überwachung einer anderen Person in Lebensgefahr begebe. Deutlich erkennbar wäre dies auch an der Stirn des Mädchens, wo langsam die ersten Merkmale des Todes zu erkennen seien.
Alles, was sexuelle Stimulationen auslösen könnte, wurden verteufelt (Kinobesuche, Tanzveranstaltung, Ausfahrt mit dem Motorroller, …).
Laut spanischer Bischofskonferenz 1957 sind „enge Hosen oder Bikinis Mode des Satans“.
Die schulische Sexualerziehung lehrte, dass Masturbation zu physischen und psychischen Störungen führe (Tuberkulose, Herzstörungen, Wahnsinn, ...).
Homosexualität und vorehelicher Geschlechtsverkehr wurden als Entstehungsquelle verschiedenster Leiden und Störungen propagiert.